Direkte Zitate in der wissenschaftlichen Arbeit

Direkte Zitate helfen dir in deiner Abschlussarbeit, deine eigene Argumentation mit der von Forschenden zu untermauern.

Als direktes Zitat bezeichnet man die unveränderte Übernahme von Auszügen aus anderen wissenschaftlichen Texten.

Ein direktes Zitat wird immer in Anführungszeichen gesetzt. Darauf folgt in Klammern die Quelle inkl. Seitenzahl, sodass deine Lesenden nachvollziehen können, woher es stammt.

Beispiel: Direktes Zitat laut APA
  • Ein einheitlicher Zitierstil ist wichtig (Müller & Neuer, 2020, S. 23).

Das ist ein direktes Zitat

Bei einem direkten Zitat kannst du den Originaltext aus einer anderen Quelle Wort für Wort übernehmen und in Anführungszeichen setzen.

Wenn du die Aussage in deine eigenen Worte umformulierst, handelt es sich um ein indirektes Zitat bzw. eine Paraphrase.

Du kannst einzelne Wörter direkt zitieren, aber auch Sätze und ganze Textpassagen können übernommen werden. Diese solltest du in deinen eigenen Text möglichst fließend einbauen.

Beispiel: Direktes Zitat in einen Satz einbauen
  • Die Studie von Müller und Neuer (2020, S. 23) ergab, dass der richtigen Zitierweise enorme Wichtigkeit zugeordnet wird.

Wichtig ist bei direkten Zitaten jedoch vor allem die Quellenangabe. Stelle sicher, dass du den Verfasser der Originalquelle sowie die Seitenzahl des Zitats richtig zitierst und somit kein Plagiat begehst.

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Zu deiner Korrektur

Dafür werden direkte Zitate eingesetzt

Direkte Zitate sind wichtig, um in deiner wissenschaftlichen Arbeit zu zeigen, dass du dich mit der Literatur intensiv auseinandergesetzt hast.

Anhand von direkten Zitaten kannst du

  • genaue Definitionen angeben,
  • deine Argumente mit denen von anderen Forschenden belegen,
  • die Meinung und den Sprachstil von anderen Forschenden herausstellen,
  • Formulierungen übernehmen, die sich sinngemäß nicht anders beschreiben lassen.
Beachte
Gehe sparsam mit direkten Zitaten um, denn sie können den Lesefluss deiner Arbeit beeinträchtigen.

Stelle dabei sicher, dass du deine direkten Zitate zusätzlich erklärst, damit es nicht so aussieht, als hättest du deine Arbeit nur zusammenkopiert.

Du solltest hauptsächlich auf Paraphrasen zurückgreifen.

Direkte Zitate richtig zitieren

Um kein Plagiat zu begehen und zu kennzeichnen, dass diese Worte nicht von dir stammen, muss hinter direkten Zitaten immer eine Quellenangabe stehen.

Quellenangaben für direkte Zitate im Text sollten die folgenden Elemente enthalten:

  • Anführungszeichen um den genauen Wortlaut,
  • Nachname der Autorenschaft,
  • Erscheinungsjahr des Werkes und
  • Seitenzahl.

So unterscheiden sich die Quellenangaben im Text bei den verschiedenen Zitierstilen:

  • APA-Standard: „Ein einheitlicher Zitierstil ist wichtig“ (Müller & Neuer, 2020, S. 23).
  • Harvard-Zitierweise: „Ein einheitlicher Zitierstil ist wichtig“ (Müller/Neuer 2020: 23).
  • Deutsche Zitierweise: „Ein einheitlicher Zitierstil ist wichtig“1.
  • MLA-Stil: „Ein einheitlicher Zitierstil ist wichtig“ (Müller und Neuer 23).

Bei Zitaten mit weniger als 40 Wörtern steht der Punkt immer nach der Quellenangabe. Nur wenn Ausrufezeichen oder Fragezeichen enthalten sind, kannst du diese zusätzlich übernehmen.

Beachte
In deutschen Abschlussarbeiten musst du immer die deutsche Schreibweise für Anführungszeichen verwenden. Du kannst dir diese so merken: 99 unten und 66 oben.

Besonderheiten bei direkten Zitaten

Wenn du Zitate Wort für Wort von einem anderen Autor bzw. einer anderen Autorin übernimmst, gibt es einige Besonderheiten zu beachten.

Rechtschreibfehler

Enthält dein direktes Zitat bereits in der Originalquelle einen Rechtschreib- oder Grammatikfehler, kannst du diesen übernehmen und dahinter das Kürzel [sic] (bei APA-Standard [sic]) setzen.

Beispiel: Rechtschreibfehler
  • Verweis im Text
  • „Ein einheitliches [sic] Zitierstil ist wichtig“ (Müller & Neuer, 2020, S. 23).
  • Verweis im Text
  • „Ein einheitliches [sic] Zitierstil ist wichtig“ (Müller/Neuer 2020: 23).
  • Verweis im Text
  • „Ein einheitliches [sic] Zitierstil ist wichtig.“1

Hervorhebungen

Du kannst ein bestimmtes Wort oder einen Ausdruck in deinem direkten Zitat hervorheben, wenn du ein besonderes Augenmerk darauf legen möchtest.

Das kannst du in Kursivschrift und mit einer kleinen Notiz in eckigen Klammern machen.

Wenn die Person von der das Zitat stammt, eine Hervorhebung vorgenommen hat, musst du diese übernehmen. Gib in eckigen Klammern an, dass es sich um eine Hervorhebung des Autors bzw. der Autorin handelt.

Beispiel: Hervorhebungen
  • „Ein einheitlicher [Hervorhebung der Autorin] Zitierstil ist wichtig“ (Müller & Neuer, 2020, S. 23).
  • „Ein einheitlicher Zitierstil [Hervorhebung im Original] ist wichtig“ (Müller & Neuer, 2020, S. 23).

Auslassungen

Es kann sein, dass du bspw. nur Anfang und Ende eines Satzes zitieren möchtest, da dieser dein Argument gut unterstützt. Dann sind nicht alle Wörter des direkten Zitats relevant.

In diesem Fall kannst du bestimmte Teile auslassen und diese mit drei Aulassungspunkten . . . bzw. je nach Zitierstil auch […] kennzeichnen.

Beispiel: Auslassungen
  • Verweis im Text
  • „Ein . . . Zitierstil ist wichtig“ (Müller & Neuer, 2020, S. 23).
  • Verweis im Text
  • „Ein […] Zitierstil ist wichtig“ (Müller/Neuer 2020: 23).
  • Verweis im Text
  • „Ein […] Zitierstil ist wichtig.“1
Beachte
Stelle sicher, dass der Satz weiterhin Sinn ergibt und du Aussagen nicht aus dem Kontext reißt.

Ergänzung

Um den Zusammenhang eines Zitats deutlich zu machen, kann es vorkommen, dass du Teile ergänzen musst. Das können z. B. bestimmte Begriffe oder kurze Erklärungen sein. Der Satz sollte dabei immer grammatikalisch korrekt sein.

Füge die Ergänzung in eckigen Klammern zu dem direkten Zitat hinzu [ ].

Beispiel: Ergänzungen
  • „Ein einheitlicher Zitierstil ist dabei wichtig“ (Müller & Neuer, 2020, S. 23).
  • „Ein einheitlicher Zitierstil ist [beim wissenschaftlichen Arbeiten] wichtig“ (Müller & Neuer, 2020, S. 23).

Zitat einrücken

Geht ein direktes Zitat über 40 Wörter hinaus, sollte es für einen besseren Lesefluss eingerückt werden.

Lange Zitate einrücken:

  1. Rücke das Zitat rechts und links mindestens 1 Zentimeter ein.
  2. Verringere dafür die Schriftgröße (in der Regel auf 10) und den Zeilenabstand (einzeilig).
  3. Entferne die Anführungszeichen.
  4. Füge deine Quellenangabe ein.
Beispiel: Lange Zitate einrücken

In wissenschaftlichen Arbeiten wird das Gedankengut anderer Forscher als Grundlage für die eigene Untersuchung verwendet. Das kann in Paraphrasen oder direkten Zitaten geschehen.

Als direktes Zitat bezeichnet man die unveränderte, wörtliche Übernahme von Wörtern, Sätzen oder Textpassagen aus anderen akademischen Texten. Ein direktes Zitat wird in Anführungszeichen gesetzt und kann dir in deiner Abschlussarbeit helfen, deine eigene Argumentation mit der von Wissenschaftlern zu untermauern. (Müller/Neuer 2020: 23)

Beachte
Bei Verweisen im Text nach APA gibt es andere Formatierungsregeln. Das Blockzitat wird nur eingerückt. Der Zeilenabstand bleibt doppelt und die Schriftgröße wird nicht verändert.

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Zu deiner Korrektur

Persönliche Kommunikation zitieren

Es kann vorkommen, dass du in deiner wissenschaftlichen Arbeit Dokumente, Kommunikation oder Interviews zitierst, die nicht öffentlich zugänglich sind. Diese direkten Zitate werden als ‚persönliche Kommunikation‘ bezeichnet.

Falls möglich, fügst du diese Dokumente oder Screenshots der Gespräche in deinen Anhang ein und verweist auf diesen.

Beispiel: Persönliche Kommunikation zitieren
  • Verweis im Text
  • (T. Müller, persönliche Kommunikation, 16. Juni 2020)
  • oder
  • (siehe Anhang 1)
  • Verweis im Text
  • (Müller, Thomas, persönliche Korrespondenz, Köln, 16.06.2020, siehe Anhang 1)
  • Dieses Beispiel veranschaulicht den Vollbeleg1 und den Kurzbeleg2 eines persönlichen Gesprächs in der Fußnote.
  • ___________________________________________________
  • 1 Vgl. Müller, Thomas: persönliche Korrespondenz, 16.06.2020, siehe Anhang 1.
  • 2 Vgl. Müller, 16.06.2020, siehe Anhang 1.
Beachte
Bei den APA-Richtlinien gibt es feste Vorgaben für persönliche Kommunikation. Bei der Harvard-Zitierweise und der Deutschen Zitierweise gibt es keine festen Vorgaben. Frage daher ggf. bei deiner Hochschule nach.

Weitere Arten von direkten Zitaten

Wenn du eine Textstelle zitieren möchtest, die selbst ein Zitat ist oder in der sich ein Zitat befindet, gibt es besondere Regelungen.

Generell gilt, dass du immer möglichst aus der Primärliteratur zitieren solltest. Wenn diese nicht verfügbar ist, kannst du ein Sekundärzitat verwenden. Füge dabei ‚zitiert nach‘ deiner Quellenangabe hinzu.

Falls du eine ganze Textstelle inklusive eines direkten Zitates zitieren möchtest, ist dies ein Zitat im Zitat und wird mit einfachen Anführungszeichen gekennzeichnet.

Übersicht zu den verschiedenen Zitattypen
Primärzitat macht Quellen nachvollziehbar „Ein einheitlicher Zitierstil ist wichtig“ (Müller, 2020, S. 20).
Sekundärzitat wenn du keinen Zugriff auf die Primärliteratur hast „Ein einheitlicher Zitierstil ist wichtig“ (Müller, 2020, zitiert nach Schmitt, 2020, S. 23).
Zitat im Zitat in der Textpassage befindet sich bereits ein Zitat Originalquellen müssen gekennzeichnet werden, wenn es sich um ein Zitat im Zitat (Müller, 2010, S. 20) handelt (Schmitt, 2020, S. 23).
Indirektes Zitat/ Paraphrase macht deinen Text lesefreundlicher Müller (2020) betont die Relevanz eines einheitlichen Zitierstils.

Zitieren vs. paraphrasieren

Direkte Zitate können die Argumente in deiner wissenschaftlichen Arbeit zwar gut belegen, sollten jedoch nicht zu häufig gebraucht werden.

Verwende hauptsächlich Paraphrasen, um zu zeigen, dass du ein gutes Verständnis deiner Quellen hast.

Direkte Zitate kannst du einbauen, um genaue Wortlaute wiederzugeben oder Definitionen aufzuzeigen.

Wir haben dir die Vorteile des direkten Zitierens und des Paraphrasierens zusammengefasst.

Übersicht paraphrasieren vs. zitieren
Zitieren Paraphrasieren
Du kannst genaue Definitionen angeben. Du zeigst, dass du den Text verstanden hast.
Sprache und Stil einer Person können beschrieben werden. Deine eigene Stimme bleibt in deiner Arbeit vorherrschend.
Argumente können präzise belegt werden. Paraphrasen vereinfachen den Lesefluss.

Mehr zu zitieren vs. paraphrasieren

Tipp
Erstelle deine vollständige Quellenangabe mit unseren Scribbr-Generatoren.

Häufig gestellte Fragen

Was ist ein direktes Zitat?

Ein direktes Zitat ist die wörtliche Übernahme von Auszügen aus anderen wissenschaftlichen Texten. Falls du die Aussage in deinen eigenen Worten wiedergibst, handelt es sich um eine Paraphrase.

Wie zitiere ich ein direktes Zitat?

Die Quellenangabe für ein direktes Zitat im Text enthält die folgenden Elemente:

  • Anführungszeichen um den genauen Wortlaut,
  • Nachnamen der Autorenschaft,
  • Erscheinungsjahr des Werkes und
  • Seitenzahl.
Wann verwende ich ein direktes Zitat?

Direkte Zitate zeigen in deiner wissenschaftlichen Arbeit, dass du dich mit der Literatur auseinandergesetzt hast.

Anhand von direkten Zitaten kannst du

  • genaue Definitionen angeben,
  • deine Argumente mit denen von anderen Forschenden belegen,
  • die Meinung und den Sprachstil von anderen Forschenden herausstellen und
  • Formulierungen übernehmen, die sich sinngemäß nicht anders beschreiben lassen.

Zu viele direkte Zitate können jedoch den Lesefluss deiner Arbeit stören. Formuliere daher vorzugsweise in eigenen Worten oder Paraphrasen.

Diesen Scribbr-Artikel zitieren

Wenn du diese Quelle zitieren möchtest, kannst du die Quellenangabe kopieren und einfügen oder auf die Schaltfläche „Diesen Artikel zitieren“ klicken, um die Quellenangabe automatisch zu unserem kostenlosen Zitier-Generator hinzuzufügen.

Pfeiffer, F. (2023, 24. Februar). Direkte Zitate in der wissenschaftlichen Arbeit. Scribbr. Abgerufen am 22. November 2024, von https://www.scribbr.ch/richtig-zitieren-ch/direktes-zitat/

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Franziska Pfeiffer

Franzi hat ihren Bachelor in Publizistik und Kommunikation in Berlin abgeschlossen und steht nun kurz vor dem Masterabschluss. Sie kennt sich besonders gut mit den verschiedenen Forschungsmethoden aus und schreibt leidenschaftlich gerne Artikel, die anderen Studierenden zum Abschluss verhelfen.