Dativ: der Wem-Fall

Der Dativ ist der 3. Fall (= Kasus) im Deutschen. Die wichtigste Funktion des Dativs ist die Markierung eines Objekts im Satz.

Beispiel: der Dativ in Sätzen
Ich gratuliere einem Freund zum Geburtstag.

Die Geschäftsführerin reicht dem Kunden die Hand.

Paul begegnete seinem Nachbarn im Treppenhaus.

Das Missgeschick ist ihm unangenehm.

Das Dativobjekt ist oft eine Person, die etwas erhält, von etwas betroffen ist oder etwas wahrnimmt.

Den Dativ erkennst du bei Wörtern im Maskulinum und Neutrum Singular oft an der Endung ‚-m‘. Im Plural ist die normale Dativendung hingegen ‚-n‘.

Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ: die 4 Fälle

Im Deutschen gibt es 4 Fälle (= Kasus): Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ. Mit den Fällen zeigst du an, wie die Satzteile im Satz miteinander zusammenhängen.

Das Subjekt eines Satzes steht immer im Nominativ. Das Subjekt drückt aus, wer etwas tut.

Die Objekte stehen in den anderen drei Fällen. Mit den Objekten wird ausgedrückt, wer oder was das Ziel einer Handlung ist bzw. von einer Handlung betroffen ist.

Beispiel: die 4 Fälle in Sätzen
Erstes Beispiel

Satz mit Subjekt im Nominativ (wer oder was?), Dativobjekt (wem?) und Akkusativobjekt (wen oder was?):

Sie schenkt ihrer Mutter einen Blumenstrauß.

Zweites Beispiel

Satz mit Subjekt im Nominativ (wer oder was?) und Genitivobjekt (wessen?):

Er wurde des Betrugs verdächtigt.

Neben der Markierung des Objekts hat der Dativ allerdings noch weitere Funktionen (siehe Kapitel ‚Die 3 Funktionen des Dativs‘).

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Wie du nach dem Dativ fragst

Um das Dativobjekt in einem Satz zu finden, verwendest du das Fragewort ‚wem?‘.

Beispiel: nach dem Dativ fragen
Satz: Anna zeigt ihren Gästen die Wohnung.
Frage: Wem zeigt Anna die Wohnung?
Antwort: ihren Gästen
Ergebnis: ‚ihren Gästen‘ steht im Dativ

Satz: Sie hört ihm zu.
Frage: Wem hört sie zu?
Antwort: ihm
Ergebnis: ‚ihm‘ steht im Dativ

Die Position des Dativs im Satz

Im Deutschen gibt es keine feste Reihenfolge der Satzteile im Satz. Da die Fälle deutlich machen, in welchem Zusammenhang die Satzteile stehen, kann die Reihenfolge variieren.

Trotzdem gibt es eine Satzstellung, die als normal angesehen wird. Dabei steht das Subjekt am Beginn des Satzes. Nach dem Subjekt kommen das Verb und die Objekte, beispielsweise ein Dativobjekt.

Beispiel: Stellung des Dativobjekts
Die Schülerin dankt der Lehrerin.

In den meisten Sätzen mit Dativobjekt gibt es auch noch ein Akkusativobjekt. Es steht normalerweise hinter dem Dativobjekt.

Beispiel: Stellung des Dativ- und Akkusativobjekts
Die Schülerin gibt der Lehrerin das Heft.

Diese Reihenfolge gilt auch, wenn das Dativobjekt kein Substantiv (mit Begleiter) ist, sondern ein Personalpronomen. Auch hier steht das Dativobjekt vor dem Akkusativobjekt.

Beispiel: Stellung des Dativobjekts (Personalpronomen)
Die Schülerin gibt ihr das Heft.

Die Reihenfolge ist allerdings anders, wenn das Akkusativobjekt oder beide Objekte Personalpronomen sind. In diesem Fall steht das Akkusativobjekt vor dem Dativobjekt.

Beispiel: Stellung des Dativobjekts und Akkusativobjekts (Personalpronomen)
Die Schülerin gibt es der Lehrerin.

Die Schülerin gibt es ihr.

Die Funktionen des Dativs

Der Dativ hat insgesamt 3 Funktionen:

  1. Dativobjekt
  2. Präpositionalgruppe im Dativ
  3. Apposition im Dativ

1. Dativobjekt

Das Dativobjekt ist meist eine Person. Diese Person hat oft eine der folgenden Rollen:

  • Empfangene Person
  • Besitzende Person
  • Wahrnehmende Person
  • Betroffene Person
Beispiel: Dativobjekt
Empfangende Person: Die Verkäuferin gibt dem Kunden das Wechselgeld.

Besitzende Person: Die Tasche gehört der Mitschülerin.

Wahrnehmende Person: Die neue Wohnung gefällt ihm nicht.

Betroffene Person: Marie hilft ihren Freunden bei den Hausaufgaben.

Eine Besonderheit ist dabei, dass manche Sätze mit Dativobjekt kein Subjekt haben. Das ist in der Regel der Fall, wenn es um eine Wahrnehmung geht.

Beispiel: Dativobjekt ohne Subjekt im Satz
Ihnen ist kalt.

Seiner Tochter ist in den Sommerferien oft langweilig.

2. Präpositionalgruppe im Dativ

Der Dativ ist der Fall, der am häufigsten nach Präpositionen steht.

Die Präposition und die folgende Wortgruppe im Dativ werden zusammen als ‚Präpositionalgruppe‘ bezeichnet.

Beispiel: Präpositionalgruppe im Dativ
Die Fahrschülerin fürchtet sich vor der Prüfung.

Sebastian übernachtet heute bei seinem besten Freund.

Ich stehe hinter dir.

Manche Präpositionen erfordern immer einen bestimmten Fall, also beispielsweise den Dativ. Andere Präpositionen stehen mal mit dem Dativ und mal mit einem anderen Fall.

Welche Präpositionen immer mit dem Dativ stehen und welche mal mit Dativ und mal mit Akkusativ oder Genitiv, erfährst du im Kapitel ‚Präpositionen mit Dativ‘.

3. Apposition im Dativ

Eine Apposition ist ein Zusatz, mit dem ein vorangegangenes Substantiv näher beschrieben wird. Die Apposition steht dabei im gleichen Fall wie das Substantiv (ggf. mit Artikel oder Pronomen), auf das sie sich bezieht.

Beispiel: Appositionen im Dativ
Peter geht mit Felix, seinem Patenkind, ins Kino.

Sabine dankt den Umzugshelfern, ihren guten Freunden, für die Unterstützung.

Die Chefin verspricht dem Mitarbeiter, einem engagierten jungen Mann, einen Bonus.

Die Apposition wird wie ein Nebensatz durch Kommata vom restlichen Satz abgetrennt. Im Gegensatz zu einem Nebensatz enthält die Apposition aber kein Verb.

Eine besondere Form der Apposition kommt bei Datumsangaben vor. Wenn nach einem Wochentag noch ein Kalendertag genannt wird, steht dieser Zusatz meist im Dativ, wenn vor dem Wochentag ‚am‘ steht.

Beispiel: Datumsangabe mit Apposition im Dativ
Die Veranstaltung findet am Sonntag, dem 15. Juli, statt.

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Wortarten, die mit Dativ stehen

Manche Wörter fordern eine Ergänzung im Dativ. Das sind vor allem Wörter der folgenden Wortarten:

Es geht dabei nicht darum, dass sie selbst an den Fall angepasst werden. Ihr Vorhandensein im Satz führt dazu, dass im Satz eine Wortgruppe im Dativ notwendig ist.

Beispiel: Verben, Präpositionen und Adjektive mit Dativ
Ich danke dem Verkäufer.
Das Verb ‚danken‘ erfordert eine Ergänzung im Dativ.

Sie ist morgen bei ihrer großen Schwester zu Besuch.
Die Präposition ‚bei‘ erfordert eine Ergänzung im Dativ.

Bist du ihm noch böse?
Das Adjektiv ‚böse‘ erfordert eine Ergänzung im Dativ.

Verben mit Dativ

Der Fall hängt im Deutschen oft vom Verb ab. Verben, die immer nur ein Dativobjekt erfordern, sind zum Beispiel:

  • absagen
  • begegnen
  • danken
  • dienen
  • drohen
  • folgen
  • gehören
  • gratulieren
  • helfen
  • zuhören

Sie gehören zu den sogenannten intransitiven Verben. Das sind Verben, die kein Akkusativobjekt erfordern.

Beispiel: Verben mit einem Dativobjekt
Sie dankte ihrem Vater.

Sabine gratulierte ihrem Nachbarn zum Geburtstag.

Paul hörte dem Dozenten zu.

Verben, die ein Dativobjekt und ein Akkusativobjekt erfordern, sind beispielsweise:

  • antworten
  • bringen
  • empfehlen
  • erklären
  • erzählen
  • geben
  • leihen
  • mitteilen
  • nehmen
  • sagen
  • schenken
  • zeigen

Sie werden ‚ditransitive Verben‘ genannt. Häufig handelt es sich um Verben des Gebens und Nehmens. Das Dativobjekt drückt dann aus, wem etwas gegeben wird, und das Akkusativobjekt, was gegeben wird.

Beispiel: Verb mit einem Dativobjekt und einem Akkusativobjekt
Felix gibt seinem Bruder einen Ratschlag.

Lena erklärt ihrer Mutter den Witz.

Emil zeigt den anderen Kindern sein Fahrrad.

In vielen Fällen ist das Dativobjekt im Satz notwendig, weil das Verb im Satz eine Ergänzung im Dativ erfordert (z. B.: Wem gibt Felix einen Ratschlag? Seinem Bruder!).

In anderen Fällen ist das Dativobjekt nur eine Art Zusatz, der nicht vom Verb gefordert wird. Das wird als ‚freier Dativ‘ bezeichnet.

Der freie Dativ ist bei Verben möglich, mit denen etwas beschrieben wird, von dem eine Person indirekt betroffen ist.

Beispiel: freier Dativ
Der Junge malt seiner Oma ein Bild.

Ich stellte dem Besucher eine Kaffeetasse auf den Tisch.

Ihr ist ein Glas heruntergefallen.

Im ersten Beispiel wird z. B. spezifiziert, dass der Junge ein Bild für seine Oma malt. Der Satz ergibt aber auch ohne das Dativobjekt ‚seiner Oma‘ Sinn: Der Junge malt ein Bild.

Präpositionen mit Dativ

Der Dativ ist der Normalkasus bei Präpositionen. Das bedeutet, dass Präpositionen am häufigsten mit dem Dativ stehen.

Beispiel: Präpositionen mit Dativ
Lara ist heute bei ihrer Freundin.

Hast du schon mit ihm gesprochen?

Den Wissenschaftlern zufolge war dieses Jahr das heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen.

Präpositionen, die immer den Dativ verlangen, sind:

  • ab
  • aus
  • außer
  • bei
  • gegenüber
  • mit
  • nach
  • nächst
  • nebst
  • seit
  • von
  • zu
  • zufolge
  • zuliebe
  • zunächst
  • zuwider

Präpositionen mit Dativ und Akkusativ

Folgende Präpositionen werden sowohl mit dem Dativ als auch mit dem Akkusativ verwendet:

  • an
  • auf
  • hinter
  • in
  • neben
  • über
  • unter
  • vor
  • zwischen

Dabei gibt es oft einen Bedeutungsunterschied:

  • Dativ: feste Position (wo?)
  • Akkusativ: Richtung, in die etwas bewegt wird (wohin?)
Beispiel: Präpositionen mit Dativ und Akkusativ
Dativ: feste Position Akkusativ: Richtung
Das Regal steht an der Wand. Ich schiebe das Regal an die Wand.
Das Glas steht auf dem Tisch. Ich stelle das Glas auf den Tisch.
Mein Rad steht hinter dem Haus. Ich stelle mein Rad hinter das Haus.
Er befindet sich im Wohnzimmer. Er geht ins Wohnzimmer.
Sie steht neben mir. Sie stellt sich neben mich.
Ich trage die Jacke über dem T-Shirt. Ich ziehe die Jacke über das T-Shirt.
Die Reinigungsmittel stehen unter der Spüle. Er stellt die Reinigungsmittel unter die Spüle.
Das Paket steht vor der Tür. Der Postbote stellt das Paket vor die Tür.
Zwischen den Häusern steht ein Baum. Zwischen die Häuser wird ein Baum gepflanzt.

Präpositionen mit Dativ und Genitiv

Manche Präpositionen kommen sowohl mit dem Dativ als auch mit dem Genitiv vor. Hierbei gibt es meist keinen Bedeutungsunterschied.

Es handelt sich um folgende Präpositionen:

  • binnen
  • dank
  • entgegen
  • entsprechend
  • fern
  • gemäß
  • laut
  • mangels
  • mitsamt
  • nahe
  • samt
  • trotz
  • während
  • wegen
  • zuzüglich
Beispiel: Präpositionen mit Dativ und Genitiv
Gemäß den Regeln/der Regeln der Hausordnung ist zwischen 13 und 15 Uhr eine Mittagsruhe einzuhalten.

Trotz des Unwetters/dem Unwetter kam er noch rechtzeitig zu seinem Termin.

Wenn der Genitiv bei Präpositionen verwendet wird, die meist mit dem Dativ stehen, dann vor allem:

  • in der Schriftsprache
  • beim Plural
Beispiel: Verwendung des Genitivs bei Dativ-Präpositionen
Die Präposition ‚entgegen‘ wird normalerweise mit dem Dativ verwendet:
Entgegen meinem Vorschlag wurde das Treffen nicht verschoben.

In der Schriftsprache und im Plural wird ‚entgegen‘ auch mit dem Genitiv verwendet:
Entgegen meinen Erwartungen wurde das Treffen nicht verschoben. (Dativ)
Entgegen meiner Erwartungen wurde das Treffen nicht verschoben. (Genitiv)

Nach Präpositionen, die normalerweise mit dem Genitiv verwendet werden, steht manchmal im Plural der Dativ, wenn der Genitiv nicht erkennbar ist.

Das ist dann der Fall, wenn der Genitiv Plural die gleiche Form wie der Nominativ Plural hat und der Genitiv nicht durch einen Artikel oder ein Adjektiv deutlich werden würde.

Beispiel: Verwendung des Dativs im Plural bei Genitiv-Präpositionen
Die Präposition ‚während‘ wird normalerweise mit Genitiv verwendet:
Während des Konzerts darf nicht gesprochen werden.

Präposition ‚während‘ mit Genitiv im Plural, wenn der Artikel den Fall anzeigt:
Während der Konzerte darf nicht gesprochen werden.

Präposition ‚während‘ mit Dativ im Plural, wenn kein Artikel/Pronomen den Fall anzeigt:
Während Konzerten darf nicht gesprochen werden.

Adjektive mit Dativ

Manche Adjektive erfordern in einigen Zusammenhängen eine Ergänzung im Dativ.

Dazu gehören zum Beispiel:

  • ähnlich
  • behilflich
  • bekannt
  • neu
  • nützlich
  • peinlich
  • schuldig
  • überlegen
  • wichtig
Beispiel: Adjektive mit Dativ
Das war mir nicht bekannt.

Der Fehler war ihm peinlich.

Das Hobby ist ihr wichtig.

Wie du siehst, wird hier meist eine Form von ‚sein‘ zusammen mit dem Adjektiv verwendet. Es geht dabei häufig um persönliche Wahrnehmungen und Gefühle.

In manchen Fällen fehlt in Sätzen, in denen es um Empfindungen geht, sogar das Subjekt. Es gibt dann nur eine Verbform von ‚sein‘, das Adjektiv und das Dativobjekt, das vom Adjektiv gefordert wird. Das Dativobjekt drückt aus, wer die Empfindung hat.

Beispiel: Sätze mit Adjektiv und Dativobjekt, aber ohne Subjekt
Den Gästen ist langweilig.

Dem Hund ist zu warm.

Wortarten, die im Dativ stehen

In den Wortgruppen, die im Dativ stehen, müssen folgende Wortarten an den Fall angepasst werden:

Beispiel: Substantive, Artikel, Adjektive und Pronomen im Dativ
Ich danke dem Verkäufer.

Wortgruppe ‚dem Verkäufer‘:
‚dem‘: Artikel im Dativ
‚Verkäufer‘: Substantiv im Dativ

Sie ist morgen bei ihrer großen Schwester zu Besuch.

Wortgruppe ‚ihrer großen Schwester‘:
‚ihrer‘: Pronomen im Dativ
‚großen‘: Adjektiv im Dativ
‚Schwester‘: Substantiv im Dativ

Substantive im Dativ

Die Substantive im Dativ unterscheiden sich im Singular in der Regel nicht vom Nominativ. Im Plural wird der Dativ oft durch die Endung ‚-n‘ markiert.

Beispiel: Substantive im Nominativ und Dativ
Nominativ Singular Dativ Singular Nominativ Plural Dativ Plural
(der) Baum (dem) Baum (die) Bäume (den) Bäumen
(die) Note (der) Note (die) Noten (den) Noten
(das) Haus (dem) Haus (die) Häuser (den) Häusern
(der) Dialog (dem) Dialog (die) Dialoge (den) Dialogen
(die) Studie (der) Studie (die) Studien (den) Studien
(das) Interview (dem) Interview (die) Interviews (den) Interviews

Artikel im Dativ

Bei den bestimmten Artikeln wird der Dativ im Maskulinum und Neutrum Singular durch ‚-m‘ markiert, diese Endung kommt sonst in keinem Fall vor.

Tabelle: bestimmte Artikel im Nominativ und Dativ
Maskulinum Femininum Neutrum Plural
Nominativ der die das die
Dativ dem der dem den

Bei den unbestimmten Artikeln wird im Maskulinum und Neutrum ebenfalls die charakteristische Dativendung ‚-m‘ verwendet.

Tabelle: unbestimmte Artikel im Nominativ und Dativ
Maskulinum Femininum Neutrum Plural
Nominativ ein eine ein
Dativ einem einer einem
Beachte
Da die unbestimmten Artikel keine Pluralformen haben, ist die rechte Tabellenspalte leer. In Sätzen steht an diesen Stellen der sogenannte Nullartikel.

Adjektive im Dativ

Bei den Adjektiven wird zwischen der starken und der schwachen Deklination unterschieden.

Adjektive werden stark dekliniert, wenn vor dem Wort kein Artikel oder Pronomen steht.

Bei der starken Deklination ist im Maskulinum und Neutrum die typische Dativendung ‚-m‘ zu sehen.

Tabelle: stark deklinierte Adjektive im Nominativ und Dativ
Maskulinum Femininum Neutrum Plural
Nominativ guter (Dialog) gute (Note) gutes (Interview) gute (Dialoge/
Noten/Interviews)
Dativ gutem (Dialog) guter (Note) gutem (Interview) guten (Dialogen/
Noten/Interviews)

Adjektive werden schwach dekliniert, wenn vor dem Wort ein Artikel oder Pronomen steht.

Die Dativendung ‚-m‘ zeigt sich in dem Fall nicht am Adjektiv selbst, sondern an dem Artikel oder Pronomen.

Tabelle: schwach deklinierte Adjektive im Nominativ und Dativ
Maskulinum Femininum Neutrum Plural
Nominativ der gute (Dialog) die gute (Note) das gute (Interview) die guten (Dialoge/
Noten/Interviews)
Dativ dem guten (Dialog) der guten (Note) dem guten (Interview) den guten (Dialogen/
Noten/Interviews)

Pronomen im Dativ

Alle Pronomen kommen auch im Dativ vor:

Personal-, Reflexiv- und Possessivpronomen im Dativ

Bei den Personal-, Reflexiv- und Possessivpronomen gibt es

  • Singular und Plural sowie
  • 3 verschiedene Personen.

Die verschiedenen Dativ-Formen kannst du der folgenden Tabelle entnehmen.

Personal-, Reflexiv- und Possessivpronomen im Dativ
Singular Personalpronomen Reflexivpronomen Possessivpronomen
1. Person mir mir meinem / meiner
2. Person dir dir deinem / deiner
3. Person ihm / ihr sich seinem / seiner

ihrem / ihrer

Plural
1. Person uns uns unserem / unserer
2. Person euch euch eurem / eurer
3. Person ihnen sich ihrem / ihrer

Demonstrativ-, Relativ- und Interrogativpronomen im Dativ

Bei den Demonstrativ-, Relativ- und Interrogativpronomen wird ebenfalls zwischen Singular und Plural unterschieden. Zudem gibt es für die verschiedenen grammatikalischen Geschlechter verschiedene Formen. Es gibt allerdings nur eine Person.

Die folgende Tabelle zeigt die Demonstrativpronomen im Dativ. Im Maskulinum und Neutrum Singular ist die typische Dativendung ‚-m‘ zu sehen.

Tabelle: Demonstrativpronomen im Dativ
Maskulinum Femininum Neutrum
3. Person Singular dem / diesem / jenem

demjenigen / demselben

der / dieser / jener

derjenigen / derselben

dem / diesem / jenem

demjenigen / demselben

3. Person Plural denen / diesen / jenen

denjenigen / denselben

Bei den Relativpronomen im Dativ weisen die Maskulinum-Form und die Neutrum-Form ebenfalls die Endung ‚-m‘ auf.

Tabelle: Relativpronomen im Dativ
Maskulinum Femininum Neutrum
3. Person Singular dem der dem
3. Person Plural denen

Mit dem Interrogativpronomen ‚wem‘ fragst du nach Personen im Dativ. Es wird dabei nicht nach grammatikalischem Geschlecht oder Anzahl unterschieden.

Das Interrogativpronomen ‚welcher‘ hat hingegen verschiedene Formen. Du kannst sie der folgenden Tabelle entnehmen.

Tabelle: das Interrogativpronomen ‚welcher‘ im Dativ
Maskulinum Femininum Neutrum
3. Person Singular welchem welcher welchem
3. Person Plural welchen

Indefinitpronomen im Dativ

Es gibt zahlreiche Indefinitpronomen. Sie unterscheiden sich bei der Deklination teilweise stark voneinander. Deswegen können an dieser Stelle keine allgemeingültigen Regeln, sondern nur Beispiele gegeben werden.

Das Indefinitpronomen ‚jeder‘ gibt es beispielsweise nur im Singular. Im Maskulinum und Neutrum kannst du die typische Dativendung ‚-m‘ sehen.

Tabelle: das Indefinitpronomen ‚jeder‘ im Dativ
Maskulinum Femininum Neutrum
Singular jedem jeder jedem
Plural

Manche Indefinitpronomen gibt es hingegen nur im Plural. Ein Beispiel dafür ist ‚beide‘. Es hat die für den Dativ Plural typische Endung ‚-n‘.

Tabelle: das Indefinitpronomen ‚beide‘ im Dativ
Maskulinum Femininum Neutrum
Singular
Plural beiden beiden beiden

Häufig gestellte Fragen

Wie frage ich nach dem Dativ?

Nach dem Dativ fragst du mit ‚wem‘?

Wann benutze ich den Dativ?

Den Dativ benutzt du, um das Dativobjekt im Satz zu markieren. Das Dativobjekt ist in der Regel die Person, die von einer Handlung betroffen ist oder etwas wahrnimmt.

Was ist ein Beispiel für den Dativ?

Im Satz ‚Peter dankt seinem Freund‘ steht ‚seinem Freund‘ im Dativ.

Das findest du mit der Frage ‚wem?‘ heraus.

Frage: Wem dankt Peter?
Antwort: seinem Freund
Ergebnis: ‚seinem Freund‘ steht im Dativ

Was ist der Dativ?

Der Dativ ist einer der 4 Fälle im Deutschen.

Quellen für diesen Artikel

Wir empfehlen Studierenden nachdrücklich, Quellen in ihrer Arbeit zu verwenden. Du kannst unseren Artikel zitieren oder dir mit den Artikeln weiter unten einen tieferen Einblick verschaffen.

Diesen Scribbr-Artikel zitieren

Schrader, T. (2024, 12. September). Dativ: der Wem-Fall. Scribbr. Abgerufen am 24. November 2024, von https://www.scribbr.ch/faelle-ch/dativ/

Quelle

Dudenredaktion (2006): Duden – Die Grammatik. Der Duden in zwölf Bänden. Band 4. 7. Auflage. Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich: Dudenverlag.

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Tanja Schrader

Tanja hat einen Masterabschluss in der Germanistik und daher viel Erfahrung im Anfertigen von wissenschaftlichen Arbeiten. Seit 2017 hilft sie als Korrektorin Studierenden dabei, ihre Haus- und Abschlussarbeiten erfolgreich zu bestehen. Aufgrund ihrer Leidenschaft für die Sozialwissenschaften studiert sie aktuell nebenberuflich noch Politik und Soziologie.