Der Anhang deiner Bachelorarbeit bzw. Masterarbeit & Beispiel
Der Anhang bietet dir die Möglichkeit, ergänzende Informationen zu deiner Bachelorarbeit oder Masterarbeit anzugeben.
In den Anhang sollte nur Material aufgenommen werden, das im Fließtext den Lesefluss stören würde, jedoch notwendig für deine Argumentation ist. Das können beispielsweise Transkripte von Experteninterviews oder Fragebögen für Umfragen sein.
Falls dein Anhang besonders umfangreich ist, bietet es sich an, ein Anhangsverzeichnis zu erstellen.
Beispiel Anhangsverzeichnis
Das gehört in den Anhang
Nicht jede Bachelorarbeit bzw. Masterarbeit benötigt einen Anhang. Hast du jedoch Dokumente, die wichtig für das Verständnis deiner Argumentation, aber nicht Teil des Fließtexts sind, solltest du sie dem Anhang beifügen.
Im Anhang finden sich in der Regel vor allem umfangreiche Dokumente. So soll sichergestellt werden, dass der Lesefluss nicht beeinträchtigt wird.
Hast du ein Dokument bereits in den Fließtext deiner Bachelorarbeit eingefügt, musst du es nicht erneut im Anhang aufführen. Dem Anhang werden ausschließlich Dokumente beigefügt, die nicht bereits im Fließtext aufgetaucht sind.
Im Anhang werden üblicherweise folgende Dokumente aufgelistet.
Dokumente im Anhang und Fließtext
Element | Anhang | Fließtext |
---|---|---|
Forschungsergebnisse und Datenauswertungen | falls unmittelbar für das Verständnis erforderlich | |
Interviewtranskripte | ||
Protokolle von Gruppendiskussionen, Beobachtungen und Experimenten | ||
Fragebögen | ||
Statistiken | umfangreich | kompakt |
Formelableitungen | lang | kurz |
Tabellen, Abbildungen und Grafiken | umfangreich und mit Hintergrundinformationen | kompakt |
E-Mails und Kopien von Briefen oder Formularen |
E-Mails und Kopien von Briefen oder Formularen
E-Mails und persönliche Briefe gelten generell als Quellen der persönlichen Kommunikation. Wenn möglich, solltest du diese Dokumente in deinen Anhang aufnehmen. So machst du deine Quellen für deine Leserschaft überprüfbar.
Achte darauf, dass du vorab die schriftliche Einverständniserklärung der Person einholst, mit der die E-Mails bzw. Briefe ausgetauscht wurden.
Briefe oder Formulare kannst du entweder als Kopie oder als Scan in den Anhang einfügen. E-Mails kannst du als Screenshot oder als PDF im Anhang platzieren.
Umfang des Anhangs
Generell gibt es keine allgemeingültige Vorgabe, wie viele Abbildungen, Tabellen oder sonstige Dokumente im Fließtext eingefügt werden dürfen. Oft sind die Art und das Themengebiet deiner Arbeit entscheidend dafür, wie viele Tabellen du z. B. für deine Recherche zurate ziehst.
Eine Faustregel ist jedoch, nur die wichtigsten Elemente im Fließtext zu platzieren. Vor allem bei empirischen Arbeiten können viele Abbildungen oder Tabellen den Lesefluss stören. Frage im Zweifelsfall bei deiner Betreuungsperson nach.
Das Anhangsverzeichnis
Das Anhangsverzeichnis steht am Anfang deines Anhangs und enthält ausschließlich die Dokumente, die du in deinem Anhang aufgelistet hast. Falls du nur einen oder zwei Anhänge hast, ist es nicht notwendig, ein Anhangsverzeichnis zu erstellen.
Hast du mehrere oder besonders umfangreiche Anhänge, dann ist ein Anhangsverzeichnis empfehlenswert. Es wird unmittelbar vor dem Anhang platziert.
Das Abbildungsverzeichnis und das Tabellenverzeichnis sind separate Verzeichnisse, die in der Regel direkt nach dem Inhaltsverzeichnis stehen. In diesen werden ausschließlich Abbildungen und Tabellen aufgeführt, die du in deinen Fließtext integriert hast.
Abbildungen oder Tabellen, die bereits in deinem Fließtext erscheinen, werden also nicht erneut im Anhang abgebildet. Dokumente, die sich in deinem Anhang befinden, werden ebenso nicht im Abbildungs- oder Tabellenverzeichnis aufgelistet.
Nur falls du besonders viele Abbildungen oder Tabellen in deinem Anhang hast, kannst du ein separates Abbildungs- oder Tabellenverzeichnis für deinen Anhang erstellen. In der Regel reicht jedoch ein normales Anhangsverzeichnis aus.
Mehr Informationen zu Abbildungen im Anhang
Das Anhangsverzeichnis in Word erstellen
Wenn du ein automatisches Anhangsverzeichnis in Word erstellen möchtest, das separat vom Inhaltsverzeichnis ist, musst du ein benutzerdefiniertes Inhaltsverzeichnis erstellen.
So erstellst du ein Anhangsverzeichnis in Word in 2 Schritten:
- Neue Formatvorlagen erstellen und individuell ändern
- Ein benutzerdefiniertes Inhaltsverzeichnis erstellen
Sieh dir unsere ausführliche Anleitung zum Anhangsverzeichnis in Word mit Screenshots an.
Zum Anhangsverzeichnis in Word
Den Anhang formatieren
Der Anhang wird nach dem Literaturverzeichnis eingefügt. Achte generell auf eine einheitliche Formatierung der Seitenzahlen in deiner Arbeit. Falls du also deine vorherigen Verzeichnisse römisch nummeriert hast, solltest du auch den Anhang fortsetzend römisch nummerieren.
Die Reihenfolge der Anhänge kannst du in der Regel selbst bestimmen. Empfehlenswert ist es jedoch, entweder der Reihenfolge im Text zu folgen oder thematisch ähnliche Anhänge nacheinander zu platzieren.
Beginne jeden Anhang auf einer neuen Seite und ordne jedem Abschnitt eine Nummerierung und Überschrift zu, z. B. ‚Anhang 1: Interviewtranskripte‘. Hierbei solltest du deine Anhänge durchlaufend nummerieren.
Dadurch hilfst du den Lesenden, entsprechende Informationen im Anhang deiner Bachelorarbeit bzw. Masterarbeit zu finden, und du kannst einfacher im Hauptteil auf sie verweisen.
Wenn du z. B. mehrere Interviewtranskripte einfügst und mit mehr als zwei Unterpunkten arbeitest (1.1, 1.1.1 etc.), dann solltest du ein Extraanhangsverzeichnis einfügen.
Im Inhaltsverzeichnis reicht es jedoch, wenn du nur den Anhang und nicht die einzelnen Gliederungspunkte erwähnst.
Formatierung des Anhangs
Platzierung | nach dem Literaturverzeichnis |
---|---|
Seitennummerierung | fortlaufend oder römisch |
Reihenfolge der Anhänge | gleich der Reihenfolge im Text oder nach Themen sortiert |
Nummerierung der Anhänge | durchlaufend, jeweils ein Anhang auf einer neuen Seite |
Erwähnung im Inhaltsverzeichnis | ja, aber ohne eigene Kapitelnummer und nur als ‚Anhang‘ benannt |
Gliederung | einfache Gliederung (Anhang 1, Anhang 2, …) oder mit Unterpunkten (1.1, 1.2, 2.1, 2.2, …) |
Anhangsverzeichnis | wird ab drei Gliederungspunkten empfohlen und vor den Anhang gesetzt |
Auf den Anhang verweisen
Es ist wichtig, dass du im Hauptteil auf jeden Anhang deiner Bachelorarbeit bzw. Masterarbeit bei seiner ersten Erwähnung verweist.
Das kannst du in Klammern mit ‚Anhang‘ und der jeweiligen Nummerierung oder direkt im Satz vornehmen, also z. B. ‚Anhang 1‘.
In wissenschaftlichen Arbeiten solltest du die Leserschaft nie direkt ansprechen und Personalpronomen wie ‚Sie‘ vermeiden. Du verwendest also beim Verweis immer eine indirekte Form wie ‚siehe Anhang 1‘.
Es ist auch möglich, auf ein einzelnes Detail innerhalb des Anhangs zu verweisen, z. B. auf ein Zitat. In solchen Fällen kann es hilfreich sein, ebenfalls die Seitenzahl des Anhangs anzugeben, vor allem wenn dieser umfangreich ist.
Stelle sicher, dass der Verweis im Text für deine Leserschaft verständlich ist. Deine Leserschaft sollte in der Lage sein, die jeweilige Quelle leicht in deinem Anhang zu finden.
Quellenangaben im Anhang
Für sämtliche Dokumente in deinem Anhang, die du nicht selbst erstellt hast, musst du die entsprechende Quelle angeben.
Für die vollständige Quellenangabe deiner Dokumente im Anhang hast du zwei Optionen.
1. Quellenangabe im allgemeinen Literaturverzeichnis
Hierbei listest du die Quellen deiner Anhänge im allgemeinen Literaturverzeichnis deiner Bachelorarbeit auf.
Dies bietet sich vor allem dann an, wenn dein Anhang nicht sehr umfangreich ist.
2. Quellenangabe in einem separaten Literaturverzeichnis im Anhang
Alternativ kannst du auch ein separates Literaturverzeichnis für die Dokumente in deinem Anhang erstellen. Hierfür erstellst du am Ende des Anhangs ein neues Literaturverzeichnis und listest dort jegliche Quellenangaben deiner Anhänge alphabetisch auf.
Diese Variante bietet sich an, wenn dein Anhang besonders umfangreich ist.
Checkliste: Anhang
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Zu den anderen Checklisten Zurück zur ChecklisteHäufig gestellte Fragen
- Was gehört in den Anhang?
-
Dem Anhang werden alle Dokumente beigefügt, die für das Verständnis deiner Bachelorarbeit wichtig, aber nicht Teil des Fließtexts sind. In der Regel sind dies vor allem umfangreiche Dokumente wie Interviewtranskripte oder Fragebögen.
Hast du ein Dokument bereits in den Fließtext deiner Bachelorarbeit eingefügt, musst du es nicht erneut im Anhang aufführen. Dem Anhang werden ausschließlich Dokumente beigefügt, die nicht bereits im Fließtext aufgetaucht sind.
- Bekommt der Anhang ein separates Anhangsverzeichnis?
-
Falls dein Anhang besonders umfangreich ist, kannst du zu Beginn des Anhangs ein separates Anhangsverzeichnis erstellen.
Im Inhaltsverzeichnis reicht es jedoch, wenn du nur den Anhang und nicht die einzelnen Gliederungspunkte erwähnst.
- Muss ich eine Tabelle im Tabellenverzeichnis und im Anhang auflisten?
-
Nein, Tabellen oder Abbildungen, die du in deinem Tabellen- oder Abbildungsverzeichnis aufgeführt hast, sind Teil des Fließtexts. Sie werden deshalb nicht erneut im Anhang deiner Bachelorarbeit aufgelistet.
- Muss ich in meinem Anhang Quellen angeben?
-
Für sämtliche Dokumente, die du nicht selbst erstellt hast, muss eine entsprechende Quellenangabe gemacht werden. Diese wird dann entweder im Literaturverzeichnis deiner Bachelorarbeit oder in einem separaten Literaturverzeichnis am Ende des Anhangs aufgeführt.
- Müssen Interviewtranskripte vollständig in den Anhang eingefügt werden?
-
Ja, grundsätzlich müssen alle Dokumente in deinem Anhang vollständig sein. Das bedeutet, dass du Interviewtranskripte oder ähnliche Anhänge, auch wenn sie sehr umfangreich sind, komplett in deinen Anhang einfügst.
- Kann ich E-Mails oder persönliche Briefe, die ich für meine Arbeit verwendet habe, in den Anhang einfügen?
-
E-Mails und persönliche Briefe gelten generell als Quellen der persönlichen Kommunikation. Wenn möglich, solltest du diese Dokumente in deinen Anhang aufnehmen. So machst du deine Quellen für deine Leserschaft überprüfbar.
Stelle jedoch sicher, dass du vorab eine schriftliche Einverständniserklärung der Person einholst, mit der die E-Mails oder Briefe ausgetauscht wurden.
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