Bei ‚ob und wenn ja‘ Komma freiwillig (außer davor)

Innerhalb des Ausdrucks ‚ob und wenn ja‘ ist die Kommasetzung immer freiwillig. Denn bei diesem handelt es sich um einen stark verkürzten Nebensatz, der wie eine Floskel verwendet wird.

Vor dem Bindewort ‚ob‘ muss aber immer ein Komma gesetzt werden – unabhängig von dieser Regel –, um Haupt- und Nebensatz abzugrenzen.

Beim Ausdruck ‚wenn ja‘ sind die Kommas ebenso freiwillig.

Wenn du Kommas setzt, sollte der Teil ‚wenn ja‘ in zwei Kommas eingeschlossen sein.

Übersicht über die Kommasetzung bei ‚ob und wenn ja‘
Kategorie Beispiel
innerhalb von ‚ob und wenn ja‘
Komma freiwillig

Sie fragte sich, ob und[,] wenn ja[,] wie sie die Herausforderung angehen sollte.

vor ‚ob‘
Komma setzen

Meine Mutter möchte wissen, ob die Hochzeit wie geplant stattfindet.

vor und nach ‚wenn ja‘
Komma freiwillig

Kannst du vorbeikommen und[,] wenn ja[,] wann?

Weiter lesen: Bei ‚ob und wenn ja‘ Komma freiwillig (außer davor)

Stilmittel – Liste mit Erklärungen und Beispielen

Stilmittel sind Ausdrucksmittel, mit denen die mündliche und schriftliche Sprache verschönert oder lebhafter gestaltet wird.

Sie dienen dazu, Aussagen hervorzuheben und deren Bedeutung besser für die Lesenden oder Zuhörenden zu veranschaulichen.

Stilmittel kennst du aus dem Deutschunterricht, wenn z. B. Gedichte, Sachtexte oder Romane analysiert werden sollen. Sie sind aber auch häufig in der Alltagssprache, im Journalismus und in der Werbung zu finden.

Deshalb ist es wichtig, dass du die verschiedenen Stilmittel erkennen und ihre Wirkung, die sie auf die Lesenden und Zuhörenden haben sollen, richtig deuten kannst.

Beachte
Oftmals werden die Begriffe ‚Stilmittel‘, ‚rhetorische Mittel‘ und ‚sprachliche Mittel‘ synonym verwendet. Sie können aber genauer unterschieden werden.

Rhetorische Mittel: Rhetorische Mittel beziehen sich vor allem auf die mündliche Sprache, z. B. auf Reden und Vorträge. Sie sind von dem Wort ‚Rhetorik‘ abgeleitet, das so viel wie ‚Redekunst‘ bedeutet.

Sprachliche Mittel: Sprachliche Mittel werden insbesondere für Schriftliches verwendet, z. B. für Sachtexte.

Stilmittel: Stilmittel lassen sich als Oberbegriff für rhetorische und sprachliche Stilmittel verstehen.

Weiter lesen: Stilmittel – Liste mit Erklärungen und Beispielen

Immer bei ‚wenn dann‘ Komma setzen

Du musst zwischen ‚wenn‘ und ‚dann‘ immer ein Komma setzen, weil ‚wenn‘ ein Bindewort ist, mit dem ein Nebensatz eingeleitet wird. Durch das Komma wird der Nebensatz vom Hauptsatz abgegrenzt.

Du musst auch ein Komma setzen, falls ‚wenn‘ mit dem Bindewort ‚und‘ kombiniert ist und danach ein weiterer Hauptsatz mit dem Wort ‚dann‘ folgt.

Übersicht über die Kommasetzung bei ‚wenn dann‘
Kategorie Beispiel
‚wenn dann‘ Komma setzen
Wenn du Lust hast, dann kann ich dich zu deinem Termin begleiten.
‚und wenn dann‘ (‚dann‘ im Hauptsatz) Komma setzen
Der Verlag veröffentlicht nur selten Sonderhefte und wenn, dann enthalten sie unwichtige Themen.

Weiter lesen: Immer bei ‚wenn dann‘ Komma setzen

Bei ‚wenn möglich‘ Komma fast immer freiwillig

Du kannst freiwillig ein Komma beim Ausdruck ‚wenn möglich‘ setzen, wenn dieser einen verkürzten Nebensatz bildet bzw. als eine Art Floskel verwendet wird.

Du musst nur dann ein Komma setzen, sobald ‚wenn möglich‘ Teil eines längeren Nebensatzes mit weiteren Wörtern ist.

Übersicht über die Kommasetzung bei ‚wenn möglich‘
Kategorie Beispiel
‚wenn möglich‘ als verkürzter Nebensatz/Floskel Komma freiwillig
Können Sie[,] wenn möglich[,] Bescheid geben, sobald die Pizza abholbereit ist?
‚wenn möglich‘ als Teil eines längeren Nebensatzes Komma setzen
Wir können, wenn es möglich ist, die Feier im Stadtpark veranstalten.

Weiter lesen: Bei ‚wenn möglich‘ Komma fast immer freiwillig

Im Normalfall vor ‚auch wenn‘ Komma setzen

Im Normalfall setzt du vor ‚auch wenn‘ ein Komma, da die beiden Wörter zusammen eine feste Einheit bilden, mit der ein Nebensatz eingeleitet wird. Der Nebensatz wird durch das Komma vom Hauptsatz abgegrenzt.

In einem Ausnahmefall setzt du stattdessen das Komma zwischen ‚auch‘ und ‚wenn‘, nämlich dann, wenn mit dem Wort ‚auch‘ eine Aussage hervorgehoben werden soll.

Übersicht über die Kommasetzung bei ‚auch wenn‘
Kategorie Beispiel
‚auch wenn‘ zur Abgrenzung von Haupt- und Nebensatz Komma vor ‚auch wenn‘ setzen
Ich helfe dir beim Umzug, auch wenn ich absolut keine Lust habe.
Betonung auf ‚auch‘ Komma zwischen ‚auch‘ und ‚wenn‘ setzen
Ich glaube dir auch, wenn alle meine Freunde etwas anderes sagen.

Weiter lesen: Im Normalfall vor ‚auch wenn‘ Komma setzen

Euphemismus: Beispiele und Definition

Der Euphemismus (griechisch ‚euphemein‘ = etwa ‚Worte von guter Vorbedeutung‘) ist ein Stilmittel, mit dem bestimmte Sachverhalte oder Ausdrücke beschönigt oder weniger negativ dargestellt werden.

Beispiel: Euphemismus
Eine Ehrenrunde drehen (statt: eine Schulklasse wiederholen)

Ein Euphemismus wird eingesetzt, um z. B. etwas aufzuwerten, die Gefühle anderer zu schonen, Problematisches zu verharmlosen oder Unangenehmes zu vertuschen.

Du findest Euphemismen in vielen verschiedenen Bereichen, insbesondere im Alltag, der Literatur, der Politik, der Religion, der Werbung und der Wirtschaft.

Beispiele von Euphemismen je nach Verwendungsbereich
Verwendungsbereich Beispiel
Alltag Allerwertester (statt: Gesäß)
Literatur „Ort: Salon einer bequemen, wenn auch etwas verlotterten Villa des privaten Sanatoriums ›Les Cerisiers‹“ („Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt; statt: psychiatrische Klinik)
Politik Abdanken (statt: ein Amt aufgeben)
Religion Erlöser (statt: Jesus Christus)
Werbung verkehrsgünstige Straße (statt: Straße mit viel Verkehr und Lärm)
Wirtschaft Säumniszuschlag (statt: Mahngebühr)

Weiter lesen: Euphemismus: Beispiele und Definition

Warum du (fast) immer ein Komma vor ‚wenn‘ setzen musst

Im Normalfall kommt vor ‚wenn‘ ein Komma, nämlich dann, wenn mit diesem Bindewort ein Haupt- und ein Nebensatz verknüpft werden. Das kommt am häufigsten vor.

In einem Ausnahmefall ist das Komma vor ‚wenn‘ freiwillig, nämlich bei Wortkombinationen wie ‚wenn nötig‘, die mitten in einem Satz eingeschoben sind. Das kommt seltener vor.

Übersicht über die Kommasetzung bei ‚wenn‘
Kategorie Beispiel
‚wenn‘ zur Verbindung von Haupt- und Nebensatz Komma setzen
Es wäre schön, wenn die Kommaregeln im Deutschen immer einfach wären.
‚wenn‘ als Teil einer Wortkombination für einen Einschub Komma freiwillig
Ich kann die Unterlagen[,] wenn nötig[,] für dich ausdrucken.

Weiter lesen: Warum du (fast) immer ein Komma vor ‚wenn‘ setzen musst

Worteinheit ‚und dass‘: Komma nie setzen

Es wird nie ein Komma vor ‚und dass‘ gesetzt, weil durch das Bindewort ‚und‘ zwei aufeinanderfolgende Nebensätze miteinander verbunden werden.

Das gilt unabhängig davon, dass direkt nach ‚und‘ das Bindewort ‚dass‘ folgt.

Übersicht über die Kommasetzung bei ‚und dass‘
Kategorie Beispiel
‚und dass‘ zur Verbindung von Nebensätzen kein Komma setzen
Mir gefällt nicht, dass du das witzig findest und dass du darüber lachst.

Weiter lesen: Worteinheit ‚und dass‘: Komma nie setzen

Satzverbindung ‚ohne dass‘: Komma (fast) immer davor setzen

Du musst immer vor ‚ohne dass‘ ein Komma setzen, wenn davor keine weiteren Wörter wie ‚auch‘ stehen. Das Komma wird dann gesetzt, um Haupt- und Nebensatz abzugrenzen.

Nur wenn ‚ohne dass‘ um andere Wörter ergänzt wird, steht kein Komma vor ‚ohne dass‘, sondern vor den ergänzten Wörtern.

Weil ‚ohne‘ und ‚dass‘ eine feste Einheit bilden, steht kein zusätzliches Komma zwischen diesen beiden Bindewörtern.

Übersicht über die Kommasetzung bei ‚ohne dass‘
Kategorie Beispiel
‚ohne dass‘ alleine stehend Komma setzen
Er hat das Haus verlassen, ohne dass er hierfür einen Grund angab.
‚ohne dass‘ um weitere Wörter ergänzt kein Komma setzen
Wir werden die Klausur bestehen, auch ohne dass wir uns vorbereiten.

Weiter lesen: Satzverbindung ‚ohne dass‘: Komma (fast) immer davor setzen

Bei ‚zum einen … zum anderen‘ Komma (fast) immer setzen

Du musst immer ein Komma bei dem mehrteiligen Bindewort ‚zum einen … zum anderen‘ setzen, wenn das Bindewort ‚und‘ nicht dazwischen steht.

Du darfst nie ein Komma setzen, wenn das Bindewort ‚und‘ enthalten ist, also ‚zum einen und zum anderen‘.

Übersicht über die Kommasetzung bei ‚zum einen … zum anderen‘
Kategorie Beispiel
‚zum einen … zum anderen‘ ohne ‚und‘ Komma setzen
Ich habe zum einen keine Lust, zum anderen mag ich Partys ohnehin nicht.
‚zum einen … zum anderen‘ mit ‚und‘ kein Komma setzen
Sein Verhalten ist zum einen unangemessen und zum anderen kindisch.

Weiter lesen: Bei ‚zum einen … zum anderen‘ Komma (fast) immer setzen