Forschungskonzept: Moderatorvariablen
Wenn du ein Forschungskonzept für deine Bachelorarbeit oder Masterarbeit entwirfst, um eine Ursachen-Wirkungs-Beziehung zu untersuchen, braucht es dazu häufig auch sogenannte Moderatoren.
Moderatoren sind spezielle Variablen, die schwierig zu interpretieren sein können, wenn du noch nicht viel Erfahrung mit ihnen hast.
Moderatorvariablen in einem Forschungskonzept
Dieser Artikel ist eine Fortsetzung des Artikels, der erklärt, was man unter unabhängigen und abhängigen Variablen versteht und woraus ein Forschungskonzept besteht. In diesem Artikel haben wir die Geschichte von Ben, einem Studenten, der viele Lernstunden investiert (unabhängige Variable), um ein besseres Testergebnis zu erzielen (abhängige Variable), als Beispiel verwendet.
Dieses ursprüngliche Forschungskonzept einer Abschlussarbeit wollen wir nun erweitern, indem wir eine Moderatorvariable hinzufügen.
Eine Moderatorvariable verändert aufgrund ihres Wertes den Effekt, den die unabhängige Variable auf die abhängige Variable hat. Der Moderator verändert also die Wirkungskomponente innerhalb der Ursachen-Wirkungs-Beziehung zweier Variablen. So ein Moderator wird daher auch Interaktionseffekt genannt.
In dem Beispiel, das wir im Artikel zum Forschungskonzept eingeführt haben, steht die Anzahl der Lernstunden in Beziehung zum Testergebnis, das Ben erzielt. Es erscheint logisch, anzunehmen, dass das Testergebnis umso besser sein wird, je mehr sich Ben vorbereitet.
Nun fügen wir den Moderator „IQ“ hinzu. Bens IQ verändert die Wirkung, die die Variable „Lernstunden“ auf das Testergebnis hat: je höher sein IQ, desto weniger Lernstunden muss Ben aufwenden, um beim Test gut abzuschneiden.
Der Moderator „IQ“ verändert die Wirkungskomponente der Ursachen-Wirkungs-Beziehung; anders gesagt: Er mäßigt den Effekt, den die Anzahl der Lernstunden auf das Testergebnis hat.
Dieser Effekt ist in Abbildung 1 dargestellt. In der Grafik ist es leichter zu erkennen, wie die Anzahl der Lernstunden das Testergebnis beeinflusst. Je mehr Stunden Ben lernt, desto besser wird das Testergebnis sein. Investiert er 20 Lernstunden, wird er ein perfektes Testergebnis erzielen.
In Abbildung 2 wurde ein „IQ“-Moderator von 120 hinzugefügt. Ist dies Bens IQ, wird er schon nach nur 15 Lernstunden ein perfektes Testergebnis erzielen.
In Abbildung 3 wurde der Wert des „IQ”-Moderators auf 150 angehoben. Wenn Ben tatsächlich so clever ist, muss er nur fünf Lernstunden investieren, um ein perfektes Testergebnis zu erzielen.
Die Hauptsache ist zu erkennen, dass der Wert des IQs die Wirkung der Anzahl der Lernstunden auf das Testergebnis verändert. Je höher der IQ, desto weniger Lernstunden muss Ben investieren, um ein Testergebnis mit 100% richtigen Antworten zu erreichen.
Kurz: Eine Moderatorvariable ist eine Größe, die die Ursachen-Wirkungs-Beziehung zwischen zwei Variablen verändert, wenn sich ihr eigener Wert vergrößert bzw. verkleinert.
Das Forschungskonzept noch weiter ausbauen
Neben Moderatorvariablen kommen noch zwei weitere Arten von Variablen für ein Forschungskonzept einer Abschlussarbeit in Betracht:
Die entsprechenden Artikel bauen weiter auf dem Beispiel von Ben und seiner Suche nach dem perfekten Testergebnis auf.
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