Seit oder seid: Was ist der Unterschied?
Du verwendest die Präposition oder die Konjunktion ‚seit‘, um den Beginn einer Zeitspanne zu bezeichnen.
Du verwendest die Verbform ‚seid‘, um die 2. Person Plural des Verbs ‚sein‘ zu bilden. Das Wort kommt meist zusammen mit dem Pronomen ‚ihr‘ vor.
Richtig | Falsch | |
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Präposition ‚seit‘ | Sabrina tanzt seit drei Jahren Ballett. | Sabrina tanzt seid drei Jahren Ballett. |
Konjunktion ‚seit‘ | Seit Paul jeden Tag liest, ist seine Rechtschreibung besser. | Seid Paul jeden Tag liest, ist seine Rechtschreibung besser. |
Verbform ‚seid‘ | Schön, dass ihr da seid! | Schön, dass ihr da seit! |
Wann du ‚seit‘ mit ‚t‘ schreibst
Du schreibst ‚seit‘ mit ‚t‘, wenn es um einen Zeitpunkt geht, an dem sich ein Zustand geändert oder ein Vorgang begonnen hat, der noch immer anhält.
Es wird zwischen der Präposition ‚seit‘ und der Konjunktion ‚seit‘ unterschieden.
Die Präposition ‚seit‘
Die Präposition ‚seit‘ bezeichnet den Beginn einer Zeitspanne, die noch immer anhält.
Artikel und Substantiv stehen nach ‚seit‘ im Dativ.
Die Konjunktion ‚seit‘
Die Konjunktion ‚seit‘ bezeichnet wie die Präposition den Beginn einer Zeitspanne, die noch immer anhält.
Die Konjunktion ‚seit‘ leitet dabei aber einen Nebensatz ein.
Im Nebensatz steht etwas zu dem Zeitpunkt, an dem sich etwas geändert hat.
Im Hauptsatz steht, was die Folge davon war.
Wann du ‚seid‘ mit ‚d‘ schreibst
Du schreibst ‚seid‘ mit ‚d‘, wenn es sich um die 2. Person Plural des Verbs ‚sein‘ handelt.
1. Person Singular | ich bin |
2. Person Singular | du bist |
3. Person Singular | er/sie/es ist |
1. Person Plural | wir sind |
2. Person Plural | ihr seid |
3. Person Plural | sie sind |
Außerdem wird ‚seid‘ bei manchen Verben für die Bildung der Vergangenheitsform Perfekt in der 2. Person Plural verwendet. Dabei handelt es sich meist um Verben, die eine Bewegung bezeichnen.
Beispiele dafür sind:
- ihr seid gegangen
- ihr seid gelaufen
- ihr seid gerannt
- ihr seid geschwommen
- ihr seid gefahren
Du kannst dir also merken, dass ‚seid‘ mit ‚d‘ geschrieben wird, wenn es zusammen mit dem Personalpronomen ‚ihr‘ auftritt.
Bei einer Aufforderung, einer Bitte oder einem Befehl steht das Pronomen ‚ihr‘ allerdings nicht mit im Satz, obwohl es sich um die Verbform ‚seid‘ handelt.
Wenn du prüfen willst, ob es sich um das Verb ‚seid‘ handelt, kannst du dich fragen, ob
- das Personalpronomen ‚ihr‘ im Satz steht oder
- mehrere Personen direkt angesprochen werden.
Falls eine der beiden Optionen oder sogar beide zutreffen, handelt es sich um das Verb ‚seid‘.
Quiz: seit oder seid?
- Wann sei_ ihr losgefahren?
- Sei_ wann spielst du Theater?
- Ich kann besser schlafen, sei_ ich weniger Kaffee trinke.
- Sei_ nett zueinander!
- Sei_ das Wetter wieder besser ist, sei_ ihr alle viel motivierter.
- Wann seid ihr losgefahren?
- Form des Verbs ‚sein‘ (ihr seid)
- Seit wann spielst du Theater?
- Bezieht sich auf den Beginn einer Zeitspanne
- Ich kann besser schlafen, seit ich weniger Kaffee trinke.
- Bezieht sich auf den Beginn einer Zeitspanne
- Seid nett zueinander!
- Befehlsform des Verbs ‚sein‘
- Seit das Wetter wieder besser ist, seid ihr alle viel motivierter.
- Bezieht sich auf den Beginn einer Zeitspanne
- Form des Verbs ‚sein‘ (ihr seid)
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Groß- und Kleinschreibung
Zusammen- oder Getrenntschreibung
Rhetorische oder sprachliche Mittel
Häufig gestellte Fragen
- Wann schreibe ich ‚seit‘ mit ‚t‘?
-
Du schreibst ‚seit‘ mit ‚t‘, wenn sich das Wort auf den Beginn einer Zeitspanne bezieht, die noch anhält.
Beispiel:
Seit ich keinen Fernseher mehr habe, lese ich abends häufiger.
- Wann schreibe ich ‚seid‘ mit ‚d‘?
-
Du schreibst ‚seid‘ mit ‚d‘, wenn es sich um eine Form des Verbs ‚sein‘ handelt. In diesem Fall tritt das Wort meist in der Kombination mit ‚ihr‘ auf.
Beispiel:
Zu meiner Feier seid ihr beide herzlich eingeladen.
- Was ist der Unterschied zwischen ‚seit‘ und ‚seitdem‘?
-
Die Konjunktionen ‚seit‘ und ‚seitdem‘ bedeuten das Gleiche. Sie bezeichnen den Beginn einer Zeitspanne, die noch andauert.
Beide Konjunktionen leiten zudem einen Nebensatz ein, sodass sie auch die gleiche Funktion im Satz erfüllen:
Seit(-dem) ich mehr aufräume, fühle ich mich zu Hause wohler.
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