Ein Interview zitieren – Anleitung, Erklärung und Beispiele
Beim Zitieren von Interviews gibt es 2 Optionen:
Selbst geführte Interviews und persönliche Kommunikationen stehen mit einem Verweis im Text, erhalten allerdings keinen Eintrag im Literaturverzeichnis.
Ein veröffentlichtes Interview wird wie die Quelle zitiert, in der das Interview steht.
Selbst geführtes Interview zitieren
Du kannst selbst geführte Interviews in transkribierter Form in den Anhang deiner wissenschaftlichen Arbeit aufnehmen.
Eine Transkription ist eine Verschriftlichung von gesprochenen Aufzeichnungen. Interviews für qualitative Forschungen müssen in der Regel transkribiert werden, um sie auswerten zu können.
Persönliche Interviews gelten als ‚persönliche Kommunikation‘. Dazu zählen auch Briefe, E-Mails und Telefongespräche. Diese kannst du ebenfalls in den Anhang deiner wissenschaftlichen Arbeit aufnehmen.
Selbst geführte Interviews und persönliche Kommunikationen stehen immer mit einem Verweis im Text, werden aber nicht im Literaturverzeichnis angegeben.
Interview steht im Anhang
Steht das Interview als Transkript im Anhang deiner wissenschaftlichen Arbeit, verweist du in deinen Ausführungen auf diesen.
Jeder Information im Anhang wird eine Ziffer und eine Überschrift zugeordnet. Du kannst das z. B. als ‚Anhang 1: Interviewtranskripte‘ bezeichnen. Bei mehreren Interviewtranskripten kannst du mit Unterpunkten arbeiten, z. B. 1.1, 1.2 etc.
Nach APA-Richtlinien reicht es, im Fließtext auf den Anhang zu verweisen.
Bei der Harvard-Zitierweise und der Deutschen Zitierweise werden im Verweis im Text zusätzliche Informationen benötigt.
Der Verweis im Text bei Harvard und Deutsche Zitierweise besteht aus:
- Name der interviewten Person
- ‚Interview‘, ‚persönliches Interview‘, ‚Interview mit‘ etc.
- ggf. Ort
- Datum
- Verweis auf Anhang
Beispiel: Interview zitieren bei Harvard und Deutsche Zitierweise
- Es zeigt sich … (Müller, Thomas, persönliches Interview, München, 29.05.2020, siehe Anhang 1).
- Dieses Beispiel veranschaulicht den Vollbeleg1 und den Kurzbeleg2 eines selbst geführten Interviews in der Fußnote.
- ___________________________________________________
- 1 Vgl. Müller, Thomas: Interview, 29.05.2020, siehe Anhang 1.
- 2 Vgl. Müller, 29.05.2020, siehe Anhang 1.
Persönliche Kommunikation zitieren
Auch persönliche Gespräche kannst du als Gedächtnisprotokoll transkribieren. Dadurch werden deine Ausführungen nochmals autorisiert.
Bei APA kannst du auch Gespräche und Kommunikationen verwenden, die nicht im Anhang deiner wissenschaftlichen Arbeit aufgeführt sind. Wir empfehlen in der Regel jedoch, alle deine verwendeten Informationen für deine Leserschaft darzustellen.
Bei Interviews und Gesprächen, die nicht für Dritte zugänglich sind, fügst du bei APA im Verweis im Text den Zusatz ‚persönliche Kommunikation‘ hinzu.
Der Verweis im Text bei APA besteht aus:
- Anfangsbuchstabe des Vornamens und vollständiger Nachname der interviewten Person
- ‚persönliche Kommunikation‘
- Datum der Kommunikation
Bei der Harvard-Zitierweise und der Deutschen Zitierweise können persönliche Kommunikationen und Gespräche nach dem gleichen Schema zitiert werden wie selbst geführte Interviews, die im Anhang stehen. Die Kommunikation solltest du möglichst im Anhang aufführen und auf diesen verweisen.
Persönliche Kommunikation wird nach der Harvard-Zitierweise in der Regel als ‚persönliche Korrespondenz‘ bezeichnet. Alternativ kannst du die Bezeichnung auch der jeweiligen Kommunikationsform anpassen, z. B. ‚Telefongespräch‘.
Der Verweis im Text bei Harvard und Deutscher Zitierweise besteht aus:
- Name der interviewten Person
- ‚persönliche Korrespondenz‘
- ggf. Ort
- Datum
- Verweis auf Anhang
Beispiel: Persönliche Kommunikation zitieren nach Harvard und Deutsche Zitierweise
- Es zeigt sich … (Müller, Thomas, persönliche Korrespondenz, München, 29.05.2020, siehe Anhang 1).
- Dieses Beispiel veranschaulicht den Vollbeleg1 und den Kurzbeleg2 einer persönlichen Kommunikation in der Fußnote.
- ___________________________________________________
- 1 Vgl. Müller, Thomas: persönliche Korrespondenz, 29.05.2020, siehe Anhang 1.
- 2 Vgl. Müller, 29.05.2020, siehe Anhang 1.
Wenn du den Namen der interviewten Person bereits im Text nennst, brauchst du diesen nicht erneut im Quellenverweis angeben.
Anonyme Interviews zitieren
In Interviews für qualitative Forschungen müssen die befragten Personen oft anonym dargestellt werden. Dadurch kann der Name nicht im Verweis im Text genannt werden.
In diesem Fall kannst du stattdessen Nummerierungen verwenden, z. B. Teilnehmer 12 oder Teilnehmerin 26.
Veröffentlichtes Interview zitieren
Ein Interview gilt als veröffentlicht, wenn es von einer anderen Person geführt und z. B. in Fachzeitschriften, Podcasts oder Zeitungen publiziert wurde.
Veröffentlichte Interviews werden so zitiert wie die Quelle, in der sie erschienen sind.
Als Autor bzw. als Autorin gibst du den Verfasser bzw. die Verfasserin der jeweiligen Quelle an.
Vollständige Quellenangaben bestehen aus:
- Verweis im Text
- Eintrag im Literaturverzeichnis
Mit der Scribbr-Quellenvorschau kannst du dir Quellenangaben für verschiedene Quellenarten nach APA-Richtlinien, Harvard-Zitierweise und Deutscher Zitierweise anschauen.
Zudem kannst du die Anzahl der Autoren bzw. Autorinnen, die Auflage und die Erscheinungsform auswählen.
Scribbr-Quellenvorschau:
Sprecher bzw. Sprecherin kenntlich machen
In der Quellenangabe wird nur der Interviewer bzw. die Interviewerin und nicht die interviewte Person angegeben. Dadurch kann es ggf. nicht ersichtlich sein, von wem die Aussage stammt.
Angenommen, du möchtest folgendes Zitat aus einem Interview zitieren, das Müller mit dem Fußballspieler Neuer geführt hat.
In dem folgenden Beispiel ist nicht erkenntlich, dass die Aussage von Neuer und nicht von Müller stammt.
Indem du das Zitat mit dem Namen der interviewten Person einleitest, wird deutlich, wer die Aussage getätigt hat.
Häufig gestellte Fragen
- Wie zitiere ich ein Interview?
-
Beim Zitieren von Interviews wird zwischen selbst geführten Interviews und veröffentlichten Interviews unterschieden.
Selbst geführte Interviews und persönliche Kommunikationen stehen mit einem Verweis im Text, erhalten allerdings keinen Eintrag im Literaturverzeichnis.
Ein veröffentlichtes Interview wird wie die Quelle zitiert, in der es steht.
- Wie zitiere ich ein selbstgeführtes Interview?
-
Möchtest du ein selbst geführtes Interview zitieren, steht dies mit einem Verweis im Text, erhält allerdings keinen Eintrag im Literaturverzeichnis.
Steht das selbst geführte Interview im Anhang der wissenschaftlichen Arbeit, wird auf den jeweiligen Anhang verwiesen. Bei APA kann das folgendermaßen aussehen: (siehe Anhang 1).
Interviews und Gespräche, die nicht für Dritte zugänglich sind gelten als ‚persönliche Kommunikation‘. In diesem Fall wird im Verweis im Text der Zusatz ‚persönliche Kommunikation‘ hinzugefügt.
Beispiel für persönliche Kommunikation nach APA:
Es wurde deutlich, dass … (T. Müller, persönliche Kommunikation, 28. Mai 2020).
Bei anderen Zitierweisen kann der Quellenverweis anders aussehen.
- Was ist persönliche Kommunikation?
-
Möchtest du Gespräche und Interviews zitieren, die nicht für Dritte zugänglich sind, gelten diese als ‚persönliche Kommunikation‘. Zu persönlicher Kommunikation zählen auch Briefe, E-Mails und Telefongespräche.
Im Verweis im Text wird nach APA-Richtlinien der Zusatz ‚persönliche Kommunikation‘ hinzugefügt. Bei anderen Zitierweisen kann der Quellenverweis anders aussehen.
Beispiel für persönliche Kommunikation nach APA:
Es wurde deutlich, dass … (T. Müller, persönliche Kommunikation, 28. Mai 2020)
- Steht ein Interview im Literaturverzeichnis?
-
Um ein selbst geführtes Interview zu zitieren, erstellst du einen Verweis im Text, gibst allerdings keinen Eintrag im Literaturverzeichnis an.
Ein veröffentlichtes Interview wird wie die Quelle zitiert, in der das Interview steht, und erhält demnach einen Eintrag im Literaturverzeichnis.
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