‹Verbotene› Wörter in einer Abschlussarbeit
Es gibt eine Reihe von Wörtern, die in akademischen Texten (außer in Reflexionen oder Erfahrungsberichten) unbedingt vermieden werden sollten. Dazu zählen subjektive Wertungen, Übertreibungen, vage Formulierungen und Diminutive.
Allgemeine Wörter
‚Verbotenes‘ Wort | Alternativen | Beispiele |
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Einfach | Problemlos, ohne Schwierigkeiten, unkompliziert |
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Wichtig | Bedeutsam, erheblich |
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Welche/r/s (als Relativpronomen) | Der/die/das (als Relativpronomen) |
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Subjektive Wertungen
In vielen Texten verwenden wir ganz automatisch das Wort ‚natürlich‘. Dieses Wort ist allerdings zu subjektiv, um in einer wissenschaftlichen Arbeit verwendet zu werden.
Denn wenn wir schreiben, dass etwas ‚natürlich‘ ist, gehen wir davon aus, dass etwas logisch nachvollziehbar ist. Allerdings haben die Lesenden oft nicht dieselben Erfahrungen wie wir gemacht, deshalb kann der Satz für sie ganz und gar nicht logisch sein.
Für subjektive Wertungen gibt es kaum passende Alternativen. In Abschlussarbeiten solltest du sie daher ersatzlos streichen.
‚Verbotenes‘ Wort | Beispiele |
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Natürlich, logischerweise, selbstverständlich |
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Schön, fantastisch, super, unglaublich, verrückt, hässlich, wunderbar etc. |
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‚Verbotenes‘ Wort | Beispiele |
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Sehr, extrem, wirklich, voll, super, unglaublich |
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Hinweis: Subjektive Meinungen und Übertreibungen sind erlaubt, wenn es um jemandes persönliche Meinung geht. Wenn du also schreibst ‚Peter dachte, dass Paris eine sehr schöne Stadt sei‘, dann ist es in Ordnung.
Direkte Ansprache des Lesers
Es ist in wissenschaftlichen Texten unüblich, die Lesenden direkt anzusprechen. Ausnahmen sind das Vorwort oder die Danksagung.
‚Verbotenes‘ Wort | Beispiele |
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Ich/Sie/wir/man |
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Vage Formulierungen
In wissenschaftlichen Texten musst du so präzise wie möglich formulieren. Alles muss messbar und nachvollziehbar sein.
Wenn du also eine Methode als ‚ein bisschen altmodisch‘ beschreibst, werden sich kritische Lesende fragen: Was heißt ein bisschen altmodisch? Ist es altmodisch, weil es bereits etwas Moderneres gibt? Oder ist es altmodisch, weil es de facto alt ist?
Ein weiteres Beispiel aus einer Reflexion: ‚Der Autor hat durch die Durchführung der Studie viel gelernt.‘ – Daraus kann sich die Frage ergeben, was denn ‚viel gelernt‘ genau heißt. Das könnte auch ein Aufhänger für deinen Professor oder deine Professorin bei der Verteidigung deiner Masterarbeit sein, wenn er/sie dich bittet, doch mal zu beschreiben, was du genau gelernt hast.
Daher solltest du vage Formulierungen vermeiden.
‚Verbotenes‘ Wort | Beispiele |
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Ziemlich, ein bisschen, viel, wenig etc. |
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Dinge, Sachen etc. |
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Sonstiges
Das Wort ‚also‘ wird oft verwendet, um eigene Schlussfolgerungen aus der Literatur zu ziehen. ‚Also‘ ist zwar kein verbotenes Wort, doch kann es umgangssprachlich wirken und sollte deswegen in deiner Abschlussarbeit nicht zu oft vorkommen. Alternativen sind ‚demnach‘, ‚folglich‘, ‚somit‘ oder ‚demzufolge‘.
Du solltest außerdem keine Diminutive wie -chen oder -lein (zum Beispiel Frageböglein statt Fragebogen) verwenden.
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